Gudrun Eleonore Siegmund

"........die dargestellte Frau befindet sich in einem Schwebezustand zwischen Reflexion, Erinnerung und der Struktur, die sie umgibt. Sie scheint zu zögern – ist sie auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht, einer neuen Strategie zur Stabilisierung? Die Unsicherheit liegt nicht nur in ihrer Körperhaltung, sondern auch in den symbolischen Ebenen des Bildes: Ist Wissen (die Buchseiten) noch tragfähig? Sind Strukturen (rote Linien) stabilisierend oder limitierend? Sind Intuition und Instinkt (Katzen) eine Bedrohung oder eine Ressource? Somit bewegt sich die Malerei damit an der Schnittstelle zwischen äußeren und inneren Realitäten. Während die Welt im Chaos zu versinken scheint, entsteht Stabilität nicht durch die äußere Kontrolle, sondern durch die Hinwendung zur Innerlichkeit. Die Rückansicht der Frau wird zur Metapher für einen introspektiven Prozess – eine Reflexion darüber, welche Strukturen Bestand haben und welche neu geformt werden müssen"